Pressemitteilung NABU NRW | Nr 05/15 | 23. Januar 2015

Wolf aus Niedersachsen ist gekommen, um zu bleiben | Land muss Managementplan nun zügig erarbeiten

Düsseldorf/Minden-Lübbecke – Der Wolf ist zurück in NRW. Dies bestätigte eine DNA-Probe aus dem Kreis Minden-Lübbecke, wie „Der Westen“ heute verkündete. „Nach rund 180 Jahren lebt damit endlich wieder ein Wolf in unserem Bundesland“, so Thomas Pusch, Sprecher des NABU-Landesfachausschusses Wolf. Experten hätten schon länger auf diese Meldung gewartet. „Die 5 Wolfsrudel in Niedersachsen haben allein im letzten Jahr 22 Jungtiere großgezogen“, so Pusch weiter. Da sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ein Jungtier auf der Suche nach einem neuen Revier auch die Grenze nach Nordrhein-Westfalen überschreiten würde.

Noch sei aber nicht sicher, ob der Wolf bereits sein Revier im Kreis Minden-Lübbecke gefunden habe oder noch auf der Suche nach einem passenden Lebensraum sei. Die nächsten Wochen würden hier sicherlich Klarheit bringen. „Wichtig ist vor allem: kein Mensch muss sich nun Sorgen um seine Sicherheit machen. Gesunde Wölfe, die nicht provoziert oder angefüttert werden, stellen für den Menschen in der Regel keine Gefahr dar. In den letzten 15 Jahren – seitdem es Wölfe wieder in Deutschland gibt – hat es keine Situation gegeben, bei der sich Wölfe aggressiv gegenüber Menschen verhalten haben.“, erklärt der NABU-Wolfsexperte. Von Wildschweinen beispielsweise gehe durch ihre Wehrhaftigkeit und große Anzahl eine größere Gefahr aus als vom Wolf, zum Beispiel durch Angriffe von Bachen zur Verteidigung ihrer Frischlinge.

Als Fleischfresser sei der Wolf jedoch nicht nur auf das heimische Wild festgelegt, sondern nehme auch gerne ungeschützte Nutztiere, insbesondere Schafe, als leichte Beute auf seinen Speiseplan. Präventionsmaßnahmen seien daher für die betroffenen Schäfer unerlässlich. Das koste Zeit und vor allem Geld. „Schon seit Jahren fordert der NABU einen entsprechenden Managementplan vom Ministerium, der gerade diese so wichtigen Punkte zufriedenstellend regeln sollte“, so Pusch. Die Möglichkeit, vor dem ersten Schadensfall eine Regelung getroffen zu haben, wurde in NRW aber vergeben. Jetzt hieße es schnell zu handeln. Denn in Ostwestfalen/Lippe seien die Schäfer mit ihren Herden für die Landschaftspflege und den Erhalt dieser unerlässlich.

Im Jahr 2009 hatte ein Wolf aus dem angrenzenden hessischen Reinhardswald bereits eine kleine Stippvisite in den Kreis Höxter unternommen, wo er anhand eines Schafrisses durch seine DNA nachgewiesen werden konnte.

Für Rückfragen:

LFA Wolf NRW (NABU)
Thomas Pusch (Sprecher)

Telefon: 05202 5416, Mobil: 0170 2158624, E-Mail: t.pusch@nrw-wolf.de

Katharina Stenglein (Sprecherin)
Telefon: 02644 4064031, Mobil: 0177 9384936, E-Mail: k.stenglein@nrw-wolf.de